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ISBN: 978-3-85371-488-1. Kategorie: Politik und Ökonomie.Hofbauer, Hannes / Kraft, Stefan (Hg.): Herrschaft der Angst.
Von der Bedrohung zum Ausnahmezustand
Promedia 2021. 320 S. 14,8 x 21. brosch.
Print: € 22,00. ISBN: 978-3-85371-488-1.
E-Book: € 18,99. ISBN: 978-3-85371-890-2.
Mit Texten von Wolf Wetzel, Marlene Streeruwitz, Moshe Zuckermann, Norman Paech, Rainer Fischbach, Birgit Sauer, Farid Hafez, Michael Meyen, Diether Dehm, Joachim Hirsch, Maria Wölflingseder, Imad Mustafa, Dieter Reinisch, Karl Reitter und Christian Schubert.
Für ein Gespräch zwischen der Autorin Marlene Streeruwitz, Wolf Wetzel und Stefan Kraft, in dem die Mit-Autoren sich austauschen und über ihre jeweiligen Beiträge sprechen, hier klicken.
Hier spricht Herausgeber Stefan Kraft über die Publikation.
Eine Diskussion zwischen dem Herausgeber Hannes Hofbauer, Dieter Reinisch und Norman Päch, die jeweils Beiträge in dem Sammelband verfasst haben, ist hier zu finden.
Die Machtausübung unserer Tage basiert auf mehreren Säulen. Noch immer scheint jene Definition zu gelten, mit der Antonio Gramsci vor bald 100 Jahren den (bürgerlichen) Staat beschrieb: „Hegemonie, gepanzert mit Zwang“. Die jeweiligen Regierenden erkaufen die Akzeptanz zu ihrer Politik mit materiellen Zugeständnissen – so dies ökonomisch möglich ist. Parallel dazu betreiben sie eine Herrschaftstechnik, die immer offener zutage tritt: die Erzeugung von Angst. Dies ermöglicht dem Staat stärkere Befugnisse und lenkt die Aufmerksamkeit der Menschen auf das jeweilige Drohszenario.
Die vermittelten Gefahren haben reale Ausgangspunkte und reichen von Terroranschlägen bis zur Ausbreitung von Viren. Dem Liberalismus ist das Autoritäre inhärent und er nutzt Bedrohungen, um die Kontrolle des sozialen Lebens auszuweiten und die demokratische Teilhabe weiter einzuschränken. Das Motto der Maßnahmen, seien es zunehmende Überwachung, Anti-Terrorgesetzgebung, Austeritätsregime, Ausgangssperren oder Lockdowns, lautet: Es gibt keine Alternative. Medien transportieren und verstärken diese Botschaft und sorgen dafür, dass die von oben verbreitete Angst nach unten in alle gesellschaftlichen Bereiche durchsickert, sodass Menschen dazu übergehen, sich gegenseitig unter Druck zu setzen, um den politischen Vorgaben Folge zu leisten.
Der Sammelband „Herrschaft der Angst“ setzt sich mit historischen Beispielen und Auswirkungen dieser – im Zuge der sogenannten Corona-Krise verstärkten – Strategie auseinander. Von den Notstandsverordnungen in der BRD der 1970er-Jahre über das Beispiel der israelischen Politik der Furcht bis zur Islamophobie und den Pandemie-Verordnungen reicht der Bogen der Beiträge. Dazu werden auch kulturelle und psychologische Folgen der Herrschaft durch Angst in den Blick genommen, die wiederum in negativer Weise auf die Gesellschaft zurückwirken.
Ein emanzipatorischer Aufbruch ist dringend notwendig. Dafür ist eine Kritik an der verordneten Angst unerlässlich.
Die Herausgeber
Hannes Hofbauer, geboren 1955 in Wien, studierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Publizist und Verleger. Im Promedia Verlag ist von ihm u.a. erschienen: „Diktatur des Kapitals. Souveränitätsverlust im postdemokratischen Zeitalter“ (2. Auflage 2015).
Stefan Kraft, geboren 1975 in Wien, ist Verleger und Publizist in Wien. Von ihm erschien im Promedia Verlag „Rosa Luxemburg“ (2005, gemeinsam mit Fritz Keller) und „Der junge Marx“ (2007, gemeinsam mit Karl Reitter).
22,00 € / 18,99 €
Hofbauer, Hannes / Kraft, Stefan (Hg.): Herrschaft der Angst.
Von der Bedrohung zum Ausnahmezustand
Promedia 2021. 320 S. 14,8 x 21. brosch.
Insgesamt weist der Band eine gewisse Spannung auf: Einerseits wird in seinen Beiträgen eine argumentative Engführung in der öffentlichen Debatte um die Pandemie diagnostiziert, andererseits liefert er selbst ebenfalls oft eher einseitige Argumentationen. Die vorgebrachten Einwände lenken einen notwendig kritischen Blick auf die (Fehl-)Entwicklungen, die sich durch Corona ergeben haben…
Max Lüggert, www.pw-portal.de, 10.10.2021
Die Vielfalt an Analysen und Perspektiven, die diesen Sammelband ausmachen, ist im Gegensatz zur herrschenden bürgerlichen Ideologie mit ihrer pluralistischen Wissenschaftsauffassung nicht beliebig. Vielmehr verorten sich alle Beiträge in den materiellen und machtpolitischen Bedingungen dieser Gesellschaften. Sohin absolut empfehlenswert!
Klaus Zoister, Volksstimme, August 2021
Mit einem pointiert verfassten Beitrag ist übrigens auch der Bundestagsabgeordnete Diether Dehm (Linke) vertreten. Der im Landkreis Fulda Liedermacher und Musikproduzent („1000 und 1 Nacht“) fordert in seinem Aufsatz „Angst essen Zelle auf“ eine „Pandemiebekämpfung mit Augenmaß statt staatsmonopolkapitalistischer Panikorchester“.
Manfred Schermer, Fuldaer Zeitung, 27.08.2021
Die Beiträge sind als grundsätzliches Plädoyer gegen jede Art von neoliberaler Einflussnahme zu lesen und insofern ein wichtiges Dokument unserer Zeit. Man wird bei der Lektüre an einigen Stellen stolpern, ins Stocken geraten und womöglich auch nicht bei jeder der aufgezeigten historischen Parallelen zustimmen – dennoch: Der gehaltvolle Band trägt wichtige Impulse zu den Diskursen unserer Tage bei und verdient eine große Leserschaft!
https://lbib.de/Herrschaft-der-Angst-Von-der-Bedrohung-zum-Ausnahmezustand-108949
Johannes Groß, lehrerbibliothek.de, 25.08.2021
Alles in allem ein wichtiges Buch. Selbst wenn man nicht mit allen Ausführungen übereinstimmen sollte, so erhält man zahlreiche Denk-, vielleicht sogar Handlungsanstöße. Und das ist in Zeiten der allgemeinen Verunsicherung und Desorientierung wichtig.
Fritz Edlinger, International, Juni 2021
Im neu erschienen Band «Herrschaft der Angst» (Promedia Verlag Wien) setzt sich Zuckermann mit Fragen rund um den andauernden Konflikt auseinander. «Von je her basierte die Machtausübung auf einem gewissen Mass von Angst derer, die sich der Herrschaft unterwarfen», hält Zuckermann einleitend und allgemein fest. Er bezieht sich zunächst auf Thomas Hobbes, englischer Philosoph des 17. Jahrhunderts: Dieser spricht von einer beständigen Furcht der Menschen, hervorgerufen durch die Gefahr eines (realen) gewaltsamen Todes. Sigmund Freud geht weiter. Er unterscheidet zwischen der «Signalangst», bei der es um reale Gefahren geht, auf die man sich automatisch einstellt, und die «neurotische Angst», bei der Interessengruppen dem Menschen imaginäre Gefahren vortäuschen oder bestehende stark überbewerten, um bestimmte politische oder wirtschaftliche Ziele zu erreichen.
Damian Bugmann, Vorwärts, Mai 2021
Irgendwann wird einmal die Frage zu beantworten sein müssen, weshalb und wie es Medien gelingt, die Politik aufzustacheln. Das Machtpolitiker jede Steilvorlage für den Erhalt der Macht einzusetzen, darf als bekannt und mittlerweile sattsam erwiesen vorausgesetzt – womit ausdrücklich keine ehrbaren Idealisten gemeint sind, die die Vorstellung bewahren, Politik sei Dienst am Gemeinwohl. Bis dahin ist aber eine seriöse Vorgeschichte des eingetretenen Zustands erforderlich. Diese seriöse Vorgeschichte leistet Kapitel 1 von „Herrschaft der Angst“, in welchem der Historiker und Philosoph Moshe Zuckermann aus Tel Aviv, der Historiker Jochen Hirsch aus Frankfurt, der Autor Wolf Wetzel, die Politologin Birgit Sauer aus Wien, die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz und der Jurist und Autor Norman Paech.
Hannes Nagel, Das Flugblatt, 14.05.2021
Der von Hannes Hofbauer und Stefan Kraft herausgegebene Sammelband „Herrschaft der Angst“ kann aktuellen Diskussionen Tiefe geben. Denn das Buch versammelt eine hochkarätige Schar an Autoren, die von vielerlei Blickwinkeln auf die aktuelle Situation schauen: historisch, medizinisch, juristisch und publizistisch. (…) Das vorliegende Buch selbst kann dabei zunächst einmal als ein Angebot zum Gespräch gelesen werden, zur Debatte, zum Streit, gerade unter Linken. Es zeigt viele ihrer Leerstellen auf – ist aber selbst Bestandteil davon. Denn dass die Organisationsfrage und die Frage nach dem Scheitern der Linken in der Vergangenheit in den Beiträgen größtenteils ausgespart wird, ist Teil des Problems. Sie gilt es zu analysieren, um die akuten Probleme der Linken in der Gegenwart besser zu verstehen und darüber hinauszugehen.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=72265
Helge Buttkereit, Nachdenkseiten, 12.05.2021
Fazit. Damit der nach Wahrheit und Wissen strebende Mensch in der Lage ist, in friedlicher Gemeinschaft mit den Mitmenschen und der Mitwelt zu leben, braucht es den Dialog, bei dem wirkliche und kritische Denk- und Verhaltensweisen zur Sprache kommen. Insofern sollten die Argumentationen im Sammelband „Herrschaft der Angst“ beachtet und diskutiert werden.
https://www.socialnet.de/rezensionen/28090.php
Jos Schnurer, socialnet.de, 11.05.2021
Der Sammelband „Herrschaft der Angst“ setzt sich mit historischen Beispielen und Auswirkungen dieser – im Zuge der sogenannten Corona-Krise verstärkten – Strategie auseinander. Von den Notstandsverordnungen in der BRD der 1970er-Jahre über das Beispiel der israelischen Politik der Furcht bis zur Islamophobie und den Pandemie-Verordnungen reicht der Bogen der Beiträge. Dazu werden auch kulturelle und psychologische Folgen der Herrschaft durch Angst in den Blick genommen, die wiederum in negativer Weise auf die Gesellschaft zurückwirken.
lernwelt.at, 29.04.2021
Durch die Erzeugung von Angst, versucht die Regierung mit “Notstandsgesetzen” eine “Ermächtigung für mehr als restriktive Maßnahmen zu erreichen, die uns gemeinsam in allen Bereichen betreffen wird. Es ist erschreckend, wie der Staat versucht mit aller Macht die Führung zu übernehmen, umso das eigene desaströse Versagen mehr als notdürftig zu kaschieren. Was mir an diesem Buch und seinen Beiträgen besonders gefällt, ist die Spannbreite von Corona, über die Notstandsverordnungen der 1970er-Jahre über das Beispiel der israelischen Politik der Furcht bis zur Islamophobie und den Pandemie Verordnungen. Es sind die vielen ausgesuchten Autoren die in diese Band so Faktenreich und fesselnd ihre Erfahrungen schildern und dazu beitrugen, dass der Leser ermuntert wird sich der unerlässlichen Kritik an der Herrschaft durch Angst anzuschließen und ihr zu begegnen. Eine weitere Bereicherung, die gerade in diesen “eingeschlossenen” Zeiten, lesen zum nachdenklichen Vergnügen macht.
Evelyn Hecht-Galinski, sicht-vom-hochblauen.de, 14.04.2021
„Herrschaft der Angst – von der Bedrohung zum Ausnahmezustand“ lautet der Titel eines bemerkenswerten Sammelbandes, der nun im Promedia Verlag erschienen ist. Die Autor*nnen des Buches eint angesichts der Coronapolitik die Sorge, dass die Herrschaftstechnik „Angsterzeugung“ – noch dazu im Zusammenspiel von Medien und Politik – auch längerfristig autoritäre Tendenzen verstärken könnte. (…) Der jüngste Band des Promedia Verlags setzt sich auch mit zahlreichen historischen Beispielen und Auswirkungen politischer und medialer „Angststrategie“ auseinander. Ein inhaltlich reichhaltiges Werk.
http://www.medienkultur.at/neu/neuestes/
Udo Bachmair, medienkultur.at, 10.04.2021
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